041 by Der Tod schleicht durch London (Teil 1 von 2)

041 by Der Tod schleicht durch London (Teil 1 von 2)

Autor:Der Tod schleicht durch London (Teil 1 von 2) [London, Der Tod schleicht durch]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2012-01-05T14:51:41+00:00


Der Seelenräuber griff an.

Judge Bonner war kein Kämpfer. Er hatte keine Ahnung, wie er sich verteidigen sollte. Sein Instinkt, seine Reflexe kamen ihm zu Hilfe. Er brauchte nicht zu denken. Nicht sein Geist, sondern sein Körper wußte, was in dieser äußerst bedrohlichen Situation zu tun war.

George Bonner ließ sich fallen.

Die Schlangenfinger des Shlaaks zuckten vor, verfehlten den zu Boden stürzenden Mann aber. Bonner rollte an den Knochenfüßen des Schrecklichen vorbei aus der Liftkabine.

Angst und helle Panik verzerrten sein Gesicht. Er zog die Beine an, stieß sich ab, schnellte hoch und hetzte los.

Der Shlaak fuhr herum. Ein kaltes, weißes Feuer blinkte in den schwarzen Augenhöhlen des Knochenmannes. Eiskristalle bildeten kurze Pfeile, die aus den Augen des Energiefressers flitzten.

Clive Hogan hielt in seinem Versteck den Atem an. Er glaubte nicht, daß der Richter noch eine Chance hatte. Dieses schreckliche Wesen hatte zu viele Trümpfe in der Hand.

»Vorsicht!« hätte der Penner am liebsten geschrien, als er die Eispfeile hinter dem Richter herrasen sah.

Vielleicht hätte Judge Bonner noch eine Chance gehabt, wenn er zur Seite gesprungen wäre. Nach links oder rechts … Egal. Nur ge-radeaus hätte er nicht weiterlaufen dürfen, denn so flogen die glit-zernden Eispfeile.

Es passierte in Sekundenschnelle. Die Kristallpfeile fegten waage-recht durch die Luft, holten George Bonner in Sekundenbruchteilen ein, prallten gegen seinen Hinterkopf, drangen ein und schmolzen in der Körperwärme augenblicklich.

Judge Bonner spürte die Kälte, die seine Gedanken nicht auslöschte. Sie bewirkte lediglich eine Verlangsamung des gesamten Bewegungsablaufs.

Der Penner beobachtete, wie sich Judge Bonner auf einmal bewegte, als hätte man ihn mit Superzeitlupe gefilmt. Jeder Schritt, das Heben eines Armes, das Drehen des Kopfes dauerte um ein Vielfaches länger.

Jetzt ist er auf jeden Fall verloren! dachte Hogan, während er sich so fest auf die Lippe biß, daß es blutete. Daß das alles nur eine grauenvolle Vision war, glaubte er nicht mehr.

Das war reinster Horror, und er steckte mitten drin, ohne zu wissen, wie er da mit heiler Haut herauskommen sollte. Noch nie hatte er seine Trunksucht verflucht; jetzt tat er es, denn sie hatte ihm das eingebrockt.

Judge Bonner »lief« nicht weiter, als er erkannte, daß sich jede Bewegung so sehr in die Länge zog. Er erkannte die Ausweglosigkeit seiner Lage, blieb stehen und drehte sich unendlich langsam um.

Der Shlaak näherte sich ihm.

Totenblaß war der Richter. Er hatte den Tod vor Augen. Er dachte an Susannah, seine Tochter. Sie war oben in ihrem Apartment, war wütend auf ihren Vater und wußte nicht, daß es ihm hier unten ans Leben ging. Judge Bonner gab ihr nicht die Schuld an dem, was geschah. Dafür konnte sie nichts. Nur ihre Beziehung zu diesem unse-riösen Mann war schuld daran, daß er außertourlich hergekommen war. Deshalb machte er Clint Harrison dafür verantwortlich.

Doch war das jetzt noch von Bedeutung?

Er würde sterben, das stand fest. Er würde ein Opfer dieses grauenerregenden Ungeheuers werden, dessen Herkunft er sich nicht er-klären konnte. Aber auch das würde bald nicht mehr wichtig sein.

Immer näher kam die grinsende Totenfratze.

Furchtbar langsam hob Judge Bonner die Arme zur Abwehr, doch verhindern konnte er damit gar nichts.

Der



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